Oxidpolieren

Für viele Werkstoffe ergibt das Polieren mit 1 μm Diamanten ein äußerst zufriedenstellendes Ergebnis. Wenn Sie jedoch eine absolut kratzfreie Oberfläche benötigen, insbesondere bei den weichen und zähen Werkstoffen, dann kann ein letzter Vorgang mit dem Oxidpolieren das Ergebnis erheblich verbessern.

Das Ätzen und das Oxidpolieren sind komplementäre Schritte in der metallografischen Präparation. Nach dem Schleifen und Polieren wird das Ätzen verwendet, um gezielt die Mikrostruktur eines Materials durch Entfernen von Teilen der Oberfläche sichtbar zu machen. Dieser Schritt ist entscheidend, um Merkmale wie Korngrenzen und Phasen zu erkennen. Das Oxidpolieren erfolgt, um die Oberfläche weiter zu verfeinern, sodass sie glatt, kratzerfrei und bereit für eine detaillierte Analyse unter dem Mikroskop ist. In der Regel wird durch Relief ein Kontrast erzeugt, und die Proben werden typischerweise unter DIC untersucht. Eine ordnungsgemäße Politur erhöht die Wirksamkeit des Ätzens und sorgt für hochklare Ergebnisse zur genauen Auswertung.

Ja, aufgrund einer Kombination aus chemischem und mechanischem Materialabtrag ist der Vorgang des Oxidpolierens normalerweise ziemlich kurz. Das Ersetzen eines feinen Diamantpoliervorgangs durch einen des Oxidpolierens, kann in der Tat die Präparationszeit verkürzen. Das Oxidpolieren kann jedoch die Probenoberfläche leicht angreifen. Wenn dies unerwünscht ist, wie etwa bei der automatischen Bildanalyse, dann sollte das Oxidpolieren gänzlich vermieden werden.